20251130 Weiteres Problem in der Bundeswehr

Nicht funken und nichts bestellen?

Die Inbetriebnahme des 11 Milliarden teuren Digitalfunksystems bei der Bundeswehr war bereits ein Fiasko. Die Geräte hatten Abmessungen, die zu groß waren, um sie in die Fahrzeuge einzubauen - das hätte man vorher prüfen können - und dann funktionierte auch das Zusammenspiel mit der alten analogen Technik nicht wie gedacht. So dauertes es nach einem Bericht, den wir mangels verlorenem Link nur als bedingt zuverlässig werten können, 49 Minuten, um auf eine Chatnachricht eine Antwort zu bekommen. (Vielleicht wurde der Mars-Rover als Relais genutzt ...)

Nun hat die Bundeswehr neben diesem Problem und dem Fehlen von "genügend" Freiwilligen ein weiteres Problem. Der Spiegel berichtet, dass die Bundeswehr dringend ein neues Beschaffungssystem benötigt, weil der SAP-Konzern aus Walldorf die Wartung für die bisherigen Anwendungen jetzt einstellt. Die neue Software des SAP-Konzerns, die cloudbasierte Plattform S/4Hana, sollte am 24. Oktober in Betrieb gehen.

Wegen "abnahmeverhindernder Probleme" musste dieser Termin auf das 2. Quartal 2026 verschoben werden. Also muss das bisherige System SASPF weiter zentral für den gesamten Betrieb die Logistik der Truppe abwickeln, vom Rüstungseinkauf bis zur Bestellung von Ersatzteilen. Es registriert darüber hinaus - wie der Spiegel schreibt - auch "die Einsatzbereitschaft der vielen verschiedenen Waffensysteme, vom Panzer bis zum Stromgenerator. Auch die Personalangelegenheiten werden ebenfalls darüber abgewickelt, vom Krankenstand bis zur Besoldung der Soldaten."

Erklärung oder Hintergründe? Fehlanzeige!

Vor 2 Monaten gab es nur Meldungen über "mangelhafte Funktionalität" und "nicht ausreichende Einsatzreife". Selbst der SAP-Vorstand hatte bereits im August von einer "mangelnde Softwarequalität" gesprochen. Über die Kosten des neuen Systems und die Mehrkosten durch die "Verschiebung" auf Mitte 2026 sagt der verlinkte Artikel leider nichts.