Fußgänger und Radfahrer auf der A100

Gestern konnte der südliche Teil des Berliner Stadtrings A100 für den Nachmittag vom Autoverkehr befreit werden. Über 1000 Menschen, meist mit dem Fahrrad konnten diese riesigen Flächen einmal ohne die tägliche Blechlawine besichtigen. Changing Cities, Critical Mass, Senior Mass und weitere NGOs, die sich für Klimaschutz und eine andere Verkehrspolitik im Sinne der Mehrheit der Menschen einsetzt hatten zu Kundgebungen vor und auf der Autobahn aufgerufen. Aktion Freiheit statt Angst e.V. war mit mehreren Aktiven dabei.
Sofortiger Stopp des A100-Ausbaus

Unter dieser Forderung bewegten sich 3 Demozüge zu Fuß und auf dem Rad durch Tempelhof und Neukölln nach Treptow. Der Anlass war die teuerste Autobahn Deutschlands: Für 1 Million Euro pro Meter wurde im Sommer der 16. Bauabschnitt der A100 eröffnet. Er bringt den Dauerstau von Neukölln nach Treptow vor die Elsenbrücke. Dort soll jetzt sogar ein Radweg geopfert werden, um den Autos eine Spur mehr zum Stau-Stehen zu geben. Auch der dortige ehemals flüssige Busverkehr steht nun im Dauerstau.
Die Politik plant nun bereits den 17. Bauabschnitt, der die Kosten des 16. weit überschreiten würde, denn die Spree müsste überquert und die Stadtbahn untertunnelt(?) werden. Danach würden massenweise Wohnhäuser im Bezirk Friedrichshain diesem Autowahnsinn weichen. Der Stau würde wieder ein Stück weiter in die Wohnquartiere hinein wandern.
Die Forderungen

- Kein Weiterbau der Berliner Stadtautobahn A100!
- Eine menschen- und klimagerechte Mobilitätswende!
- Moratorium für den Neubau von Autobahnen und Fernstraßen!
- Umnutzung des 16. Abschnitts gemäß den tatsächlichen Bedürfnissen der Berliner*innen!
- Bis dahin ein schlüssiges Verkehrskonzept für die Anschlussstelle Treptower Park, welches ÖPNV, Fuß-, Rad- und Autoverkehr berücksichtigt.
"Wir können die Probleme von morgen nicht mit den Lösungen von gestern bewältigen. Die A100 macht die Stadt weder kühler, gesünder, ruhiger noch lebenswerter. Sie gehört zum altbackenen fossilen Geschäftsmodell, das uns wirtschaftlich und städtebaulich in eine Sackgasse führt. Die A100 ist so zukunftsträchtig wie das Fax-Gerät", so Ragnhild Sørensen von Changing Cities e. V. Berlin.


"Die A100-Verlängerung nach Treptow hat viel Leid gebracht – für die Menschen, die Umwelt und das Klima. Eine unendliche Blechlawine wälzt sich durch Treptow, Kreuzberg und Friedrichshain und verschlingt dort die Lebensqualität und Sicherheit. Die hilflosen Versuche der Verkehrssenatorin Ute Bonde, durch Vernichtung von Fahrrad-Infrastruktur mehr Autos durchzuschleusen, werden das Problem nur verschieben, aber nicht beheben. Ein milliardenteurer Weiterbau der A100 würde die Lage nur noch weiter verschärfen. Denn er wird noch mehr Straßenverkehr anziehen, der sich über die Innenstadt ergießt. Schluss mit dem Ressourcen-Raubbau auf Kosten der Zukunft!", so Katharina Wolf, Mobilitätsexpertin beim BUND Berlin e.V.
Wie verblendet und an den wirklichen Interessen der Menschen die Berliner CDU/SPD Regierung vorbei agiert zeigt sich z.B. auch in der Rücknahme von Tempo 30 auf Straßen ohne Fahrradwege und vor Kitas und Schulen. Statt einer gerechten Aufteilung des Straßenraums geht es ihnen nur um das Recht des Stärkeren - nämlich des Autos - allerdings ohne den Menschen in den Autos etwas anderes als Stau anzubieten. Trotz klammer Kassen im Berliner Haushalt opfert Verkehrssenatorin Bonde Gelder und versenkt diese in "Umplanungen", nur um z.B. den Radwegeplan des vorigen Senats nicht umzusetzen und die Begrünung von Kiezblocks zu verhindern.
Mehr dazu bei https://changing-cities.org/wir-setzen-der-a100-irrfahrt-ein-ende/
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Tags: #Klima #Verkehr #Fahrrad #BerlinDemo #A100 #Autobahn #Dauerstau #Verkehrswende #Bäume #Wohnen #Tempo30 #CDU
Erstellt: 2025-10-19 08:16:09 Aufrufe: 62
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